Ajima Naonobu

Ajima Naonobu (jap. 安島 直円; * 1732 in Shiba, Edo (heute Minato, Tokio); † 14. November 1798 in Edo), auch Ajima Chokuen (die sino-japanische Lesung seines Namens) oder Ajima Chokuyen (veraltet für Chokuen), war ein japanischer Mathematiker des Wasan.

Leben

Er entwickelte unter anderem die Integralrechnung des Enri (円理, dt. „Kreisprinzip“), das der Exhaustionsmethode entspricht, der Annäherung des Kreises durch Polygone ähnlich Archimedes. Er erweiterte diese Integrationsmethode auch auf drei Dimensionen (Lösung des Problems, das Volumen des Schnitts zweier Zylinder zu finden). Er schuf auch Logarithmentafeln, die in Japan über jesuitische Missionare in China bekannt wurden (ein diesbezügliches Buch Suri Seiran erschien 1723 in China). Er war auch bekannt für ein geometrisch-algebraisches Problem, das Gion-Schrein-Problem. Es führte auf eine Gleichung zehnten Grades, die er numerisch löste. Er formulierte auch Malfattis Problem dreißig Jahre vor Gianfrancesco Malfatti (siehe Malfatti-Kreis).

Sein Vater war der Vorsitzende des Schatzamtes (御勘定頭, o-kanjō-gashira) des Lehens Shinjō. Er wurde relativ spät Schüler des Mathematikers und Astronomen Yamaji Nushizumi in Edo (Tokio) aus der Schule von Seki Takakazu.

Der Mondkrater Naonobu ist nach ihm benannt.

Literatur

  • David Eugene Smith, Yoshio Mikami: A History of Japanese Mathematics. Open Court Publishing, Chicago 1914 (vollständige Online-Version bei archive.org)

Weblinks

Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Ajima der Familienname, Naonobu der Vorname.
Normdaten (Person): LCCN: n87924230 | NDL: 00269283 | VIAF: 35987350 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 19. Juni 2019.
Personendaten
NAME Ajima, Naonobu
ALTERNATIVNAMEN 安島 直円 (japanisch); Ajima Chokuen (On-Lesung); Ajima Chokuyen (On-Lesung, veraltet)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Mathematiker
GEBURTSDATUM 1732
GEBURTSORT Shiba, Edo (heute Minato, Tokio)
STERBEDATUM 14. November 1798
STERBEORT Edo (heute Tokio)