Angélique Arnauld

Porträt von Angélique Arnauld (Philippe de Champaigne)

Angélique Arnauld, französisch Jacqueline-Marie-Angélique Arnauld oder Arnault (auch La Mère Angélique genannt; * 8. September 1591 in Paris; † 6. August 1661 in Port-Royal des Champs) war Äbtissin von Port-Royal, einer Hochburg des Jansenismus.

Leben

Sie war das dritte von zwanzig Kindern des Anwalts Antoine Arnauld und eine der sechs Schwestern der Agnès Arnauld sowie des Philosophen Antoine Arnauld. Als sie bei den Zisterziensern in Port-Royal aufwuchs, wurde sie mit acht Jahren von Äbtissin Jeanne de Boulehart als Nachfolgerin ausgewählt. Einige Monate vor ihrem 12. Geburtstag wurde Angelika selbst Äbtissin von Port-Royal am 5. Juli 1602. Danach war sie eher als La Mère Angélique bekannt.

Kurz nachdem sie Äbtissin wurde, begann Mutter Angelika ihren Konvent zu reformieren. Sie war auch wesentlich an der Reform anderer Konvente beteiligt. 1635 kam sie unter den Einfluss von Jean Duvergier de Hauranne, Abt von Saint-Cyran, einem der maßgeblichen Vertreter des Jansenismus. Während der Kontroverse bezüglich der Bekenntnisschriften im Laufe des 17. Jahrhunderts und der Glaubensverfolgung von Port-Royal in den Jahren 1648 bis 1652[1] wurde sie dazu gezwungen, eine Verurteilung der fünf Eckpunkte des Jansenismus zu unterschreiben. Ihre Nichte Angélique de Saint-Jean sowie ihr Neffe Antoine Le Maistre überzeugten Angelika, eine Autobiografie zu verfassen, die sich in erster Linie mit der Geschichte der Verfolgung des Jansenismus und der des Widerstands dagegen beschäftigte.[2]

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Bautz: Arnauld, Angélique (eigentlich: Jacqueline-Marie), Äbtissin von Port-Royal des Champs. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 221–222 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Louis Cognet: La mère Angélique et son temps. La réforme de Port-Royal. 1591–1618. Sulliver, Paris 1950.
  • Angela Hämel-Stier: Frauen um Franz von Sales. Franz-Sales-Verlag, Eichstätt u. a. 1954, S. 177–233.
  • Frances Martin: Angélique Arnauld. Abesse of Port Royal. Macmillan & Co, London 1873, (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Angélique Arnauld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Biografie, Literatur & Quellen zu Angélique Arnauld FemBio des Instituts für Frauen-Biographieforschung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ella K. Sanders: Angélique of Port Royal. 1591–1661. Skeffington, London 1905, (englisch).
  2. Alexander Sedgwick: The Travails of Conscience. The Arnauld Family and the Ancien Régime (= Harvard historical Studies. 128). Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 1998, ISBN 0-674-90567-9, S. 8 (englisch).
Normdaten (Person): GND: 118645862 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n92061689 | VIAF: 51737429 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Arnauld, Angélique
ALTERNATIVNAMEN Arnauld, Jacqueline-Marie-Angélique (vollständiger Name); Jacqueline-Marie-Angélique Arnault (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG französische Äbtissin
GEBURTSDATUM 8. September 1591
GEBURTSORT Paris
STERBEDATUM 6. August 1661
STERBEORT Port-Royal des Champs