Apostolische Präfektur Schleswig-Holstein

Die Apostolische Präfektur Schleswig-Holstein wurde als Folge der Eingliederung des vormals dänischen Schleswig-Holstein ins Königreich Preußen am 29. Juli 1868 errichtet. Der nach der Reformation wenigen verbliebenen, einwandernden oder konvertierten Katholiken in Holstein und Schleswig hatte sich ab 1667 das Apostolische Vikariat der Nordischen Missionen angenommen, das ganz Skandinavien und weite Teile Norddeutschlands umfasste. 1709 wurde das Vikariat um die meisten seiner südelbischen Gebiete verkleinert und firmierte fortan als Apostolisches Vikariat des Nordens, aus dem das Gebiet der Apostolischen Präfektur Schleswig-Holstein 1868 ausgegliedert wurde.[1]

Sie umfasste die preußische Provinz Schleswig-Holstein und unterstand unmittelbar dem Apostolischen Stuhl. Wie auch die übrigen deutschen Apostolischen Vikariate besaß sie keinen eigenen Amtsinhaber, sondern war stets einem Diözesanbischof zugeordnet, der den Rang eines Apostolischen Administrators innehatte. So war der Apostolische Administrator der Apostolischen Präfektur Schleswig-Holstein stets der Bischof von Osnabrück.[2]

Ab 1920 unterstanden die katholischen Kirchengemeinden in Nordschleswig dem Apostolischen Vikariat Dänemark, das am 29. April 1953 zum katholischen Bistum Kopenhagen erhoben wurde. In Holstein und Südschleswig bestand die Präfektur Schleswig-Holstein fort, bis ihr Gebiet am 1. September 1930 demjenigen des Bistums Osnabrück einverleibt wurde. 1994 trat Osnabrück dieses zugewonnene Diözesangebiet ans neu gegründete Erzbistum Hamburg ab.[3]

Weblinks

  • Beschreibung auf catholic-hierarchy.org

Einzelnachweise

  1. Kirche, katholische bei books.google.de S. 165, abgerufen am 13. Mai 2016.
  2. Start in die Zukunft bei books.google.de S. 214, abgerufen am 13. Mai 2016.
  3. Vom Missionsgebiet zum Erzbistum bei erzbistum-hamburg.de, abgerufen am 13. Mai 2016.
V
Ehemalige Erzbistümer und Bistümer in Deutschland
Kirchenprovinzen, Erzbistümer und Bistümer als Suffragandiözesen
Kirchenprovinz Besançon

Bistum Basel (für Südbaden)

Kirchenprovinz Bremen

Erzbistum Bremen | Bistum Lübeck | Bistum Oldenburg | Bistum Ratzeburg | Bistum Roskilde (Suffragan Bremens bis 1104, jetzt Bistum Kopenhagen in Dänemark) | Bistum Schleswig (Suffragan Bremens bis 1104) | Bistum Schwerin

Kirchenprovinz Breslau
(Ostdeutsche Kirchenprovinz)

Erzbistum Breslau | Bistum Berlin (1930-1972 Suffragan Breslaus, jetzt Erzbistum Berlin) | Bistum Ermland (1930-1972 Suffragan Breslaus, jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen) | Prälatur Schneidemühl

Kirchenprovinz Gnesen-Posen

Erzbistum Gnesen-Posen (1821-1946 vereint, jetzt Erzbistümer Gnesen und Posen, beide im heutigen Polen) | Bistum Kulm (1466-1946 Suffragan Gnesen[-Posen]s, jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen)

Kirchenprovinz Köln
(Rheinische Kirchenprovinz)

Bistum Minden

Kirchenprovinz Lund

Bistum Schleswig | Bistum Roskilde (bis 1537 zuständig für Rügen)

Kirchenprovinz Magdeburg

Erzbistum Magdeburg (jetzt Bistum Magdeburg) | Bistum Brandenburg | Bistum Havelberg | Bistum Lebus | Bistum Meißen (Suffragen Magdeburgs bis 1399) | Bistum Merseburg | Bistum Naumburg-Zeitz

Kirchenprovinz Mainz

Erzbistum Mainz (jetzt Bistum Mainz) | Bistum Büraburg | Bistum Corvey | Bistum Halberstadt | Bistum Konstanz | Bistum Straßburg (jetzt Erzbistum Straßburg in Frankreich) | Bistum Verden | Bistum Worms

Kirchenprovinz Olmütz

Generalvikariat Branitz (im heutigen Polen)

Kirchenprovinz Prag

Generalvikariat Glatz (im heutigen Polen)

Kirchenprovinz Riga

Bistum Ermland (1243-1512 Suffragan Rigas; jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen) | Bistum Kulm (1243-1466 Suffragan Rigas; jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen) | Bistum Pomesanien | Bistum Samland

Kirchenprovinz Salzburg

Bistum Chiemsee | Bistum Freising (jetzt Erzbistum München und Freising) | Bistum Neuburg

Kirchenprovinz Trier

Erzbistum Trier (jetzt Bistum Trier) | Bistum Metz (im heutigen Frankreich) | Bistum Toul (jetzt Bistum Nancy-Toul in Frankreich) | Bistum Verdun (im heutigen Frankreich)

Immediat

Bistum Cammin (jetzt Erzbistum Hamburg für Ost-Mecklenburg, Erzbistum Berlin für deutsche und Erzbistum Szczecin-Kamień wie Bistum Koszalin-Kołobrzeg für polnische Teile Pommerns) | Bistum Ermland (1512-1930 exempt; jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen) | Apostolische Administratur Görlitz (1972-1994, jetzt Bistum Görlitz) | Bistum Meißen (ab 1399, jetzt Bistum Dresden-Meißen)