Phantastik-Literaturpreis Seraph

Der Seraph ist ein genre-spezifischer Literaturpreis für deutschsprachige Phantastik-Literatur. Er wird seit 2012 jährlich im Rahmen der Leipziger Buchmesse vergeben. Träger ist die Phantastische Akademie e. V. mit Sitz in Mannheim.

Literaturpreis

Für den Seraph in der Kategorie „Bester phantastischer Roman“ (Bestes Buch) können alle im jeweiligen Kalenderjahr bei einem Verlag erschienenen Titel eingereicht werden. Für die zweite Kategorie, das „Beste Debüt“, können die ersten eigenständigen Romanveröffentlichungen deutschsprachiger Autoren eingereicht werden. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums wurden die Dotierungen im Jahr 2021 erhöht und betrugen 2500 Euro für das „Beste Debüt“ und jeweils 2000 Euro in den Kategorien „Bestes Buch“ und „Bester Indie-Titel“.[1]

In den Jahren 2012 bis 2015 waren die Stadtwerke Leipzig Hauptsponsor des Preises. Seit 2016 unterstützt die Leipziger Buchmesse die Phantastische Akademie als Sponsorin. Im selben Jahr wurde in Kooperation mit neobooks[2] erstmals der „Beste Independent-Titel“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2020 konnte die Preisverleihung aufgrund des Ausfalls der Leipziger Buchmesse nicht dort stattfinden. Stattdessen wurden die Gewinner in einem Livestream bei Twitch gekürt. Auf Anfrage erklärte Twitch, dass über 3.800 Personen mit Account die Preisverleihung verfolgt hatten. Im Jahr 2021 wurde die Preisverleihung live aus Leipzig ohne Publikum gestreamt. Aufgrund der Corona-bedingten Absage der Leipziger Buchmesse fand die Preisverleihung 2022 in einer Buchhandlung namens Drachenwinkel in Dillingen (Saar) vor Publikum statt samt zusätzlichem Live-Streaming ins Internet.[3]

Weitere Teilnahmebedingungen

  • Es handelt sich um eine ordentliche Publikation mit ISBN.
  • Die Publikation darf nicht in einem Druckkostenzuschussverlag erschienen sein. Publikationen aus dem Selbstverlag können nur in der Kategorie „Bester Independent Titel“ eingereicht werden.
  • Das Mindestlesealter liegt bei 14 Jahren (keine Kinderbücher).
  • Es darf sich nicht um Kurzgeschichten, Anthologien und Lyrik-Bände handeln.
  • Bei Reihentiteln darf nur der erste Band der Reihe eingereicht werden.
  • Pro Verlag und Kategorie dürfen beliebig viele Titel eingereicht werden.[4]

Wahlverfahren

Der Seraph ist ein Jury-Preis. Die Jury setzt sich aus 21 Personen zusammen, die jedes Jahr neu nominiert werden. Dabei sind neben Verlagslektoren auch Journalisten, Buch-Blogger und Autoren vertreten. Interessierte Leser können sich um den Platz der Leserjuroren bewerben. Die Phantastische Akademie wählt aus allen Einsendungen die Nominiertenliste aus. Aus dieser wählt die Jury in einem Abstimmungsverfahren die Siegertitel. Die Gewinner werden auf der Leipziger Buchmesse bekanntgegeben.

Preisträger

Bester phantastischer Roman (Bestes Buch)

  • 2012 Christian von Aster: Der letzte Schattenschnitzer. ISBN 978-3-608-93917-0.
  • 2013 Kai Meyer: Asche und Phönix. ISBN 978-3-551-58291-1.
  • 2014 Ju Honisch: Schwingen aus Stein. ISBN 978-3-86762-170-0.
  • 2015 Kai Meyer: Die Seiten der Welt. ISBN 978-3-8414-2165-4.
  • 2016 Nina Blazon: Der Winter der schwarzen Rosen. ISBN 978-3-570-16364-1.
  • 2017 Katharina Seck: Die silberne Königin. ISBN 978-3-404-20862-3.
  • 2018 Michael Marrak: Der Kanon mechanischer Seelen. ISBN 978-3-95869-257-2.
  • 2019 Bernhard Hennen: Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte. ISBN 978-3-596-29726-9.
  • 2020 Christoph Marzi: Mitternacht. ISBN 978-3-492-28090-7.
  • 2021 Ursula Poznanski: Cryptos. ISBN 978-3-7432-0050-0.
  • 2022 Joshua Tree: Singularity. ISBN 978-3-596-70087-5.
  • 2023 Theresa Hannig: Pantopia. ISBN 978-3-596-70640-2.
  • 2024 Carina Schnell: A Breath of Winter ISBN 978-3-426-52875-4.

Bestes Debüt

  • 2012 Nina Maria Marewski: Die Moldau im Schrank. ISBN 978-3-03762-015-1.
  • 2013 Mechthild Gläser: Stadt aus Trug und Schatten. ISBN 978-3-7855-7402-7) und Jan Oldenburg: Fantastik AG ( ISBN 978-3-492-70257-7.[5]
  • 2014 Katharina Hartwell: Das fremde Meer. ISBN 978-3-8270-1137-4.
  • 2015 Akram El-Bahay: Flammenwüste. ISBN 978-3-404-20756-5.
  • 2016 Daniel Illger: Skargat. ISBN 978-3-608-94642-0.
  • 2017 Julia Lange: Irrlichtfeuer. ISBN 978-3-426-51943-1.
  • 2018 Theresa Hannig: Die Optimierer. ISBN 978-3-404-20887-6.
  • 2019 Kris Brynn: The Shelter – Zukunft ohne Hoffnung. ISBN 978-3-7325-5777-6.
  • 2020 Bijan Moini: Der Würfel. ISBN 978-3-85535-059-9.
  • 2021 Theresa Jeßberger: Töchter der Freiheit. ISBN 978-3-7335-0641-4.
  • 2022 Eleanor Bardilac: Knochenblumen welken nicht. ISBN 978-3-426-52716-0.
  • 2023 Lucia Herbst: Medusa: Verdammt lebendig. ISBN 978-3-492-50616-8.
  • 2024 Florian Schäfer und Elif Siebenpfeiffer: Fast verschwundene Fabelwesen. ISBN 978-3-8458-4749-8.

Bester Independent-Titel

  • 2016 Hanna Kuhlmann: Nachtschatten. ISBN 978-3-7380-5468-2.
  • 2017 Kein „Bester Indie“ verliehen.
  • 2018 Janna Ruth: Im Bann der zertanzten Schuhe. ISBN 978-3-96111-467-2.
  • 2019 Birgit Jaeckel: Das Erbe der Rauhnacht. ISBN 978-3-7528-3994-4.
  • 2020 Erik Kellen und Mira Valentin: Windherz. ISBN 978-3-7481-1216-7.
  • 2021 Siegfried Langer: Das Buch, das dich findet. ISBN 979-8-6445-1013-9.
  • 2022 Tanya Hartgers: Crimson Dawn. ISBN 978-3-7543-1213-1.
  • 2023 Christopher Abendroth: Der salzige Geschmack unserer Freiheit. ISBN 978-3-7568-2844-9.
  • 2024 Mary Stormhouse: Draußen. ISBN 978-3-9886-7010-6.

Weblinks

  • Homepage der Phantastischen Akademie
  • Seraph – Neuer Jurypreis für phantastische Literatur. In: buchmarkt News, 8. Juli 2011

Belege

  1. SERAPH erhöht Preisgeld. boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 31. März 2021.
  2. Indie Autor Preis 2016 (Memento vom 22. April 2016 im Internet Archive) neobooks.com; abgerufen am 21. März 2016.
  3. „Singularity“ ist bestes Buch, Börsenblatt, erschienen und abgerufen am 22. März 2022
  4. Seraph 2021 – Phantastische Akademie e. V. Abgerufen am 23. September 2021 (deutsch). 
  5. phantastische-akademie.de