Vahrenwalder Heide

Grüngelände der Vahrenwalder Heide
Um 1917: Kartenausschnitt aus dem Flugplatz-Atlas mit dem Exerzier-Platz an Stelle des späteren Flughafens

Die Vahrenwalder Heide ist Teil des Stadtteils Vahrenheide in Hannover. Zunächst war die Vahrenwalder Heide ein Exerzierplatz der hannoverschen Garnison. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet bis zur Expo 2000 im Wesentlichen als Truppenübungsplatz genutzt.[1]

Geschichte

Gedenkstein für Karl Jatho nahe dem früheren Flugfeld des Flughafens Hannover-Vahrenwald

Bereits um 1900 herum begann Karl Jatho mit seinen Flugversuchen auf einem selbst angelegten Flugfeld auf der Vahrenwalder Heide. Aus diesen Anfängen entstand auf dem Gelände später der Flughafen Hannover-Vahrenwald als erster Flughafen Hannovers. Er war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Betrieb. Während des Krieges wurde er durch Bombenangriffe stark zerstört. Nach dem Krieg war er wegen der umliegenden Bebauung nicht mehr ausbaufähig und wurde aufgegeben. Etwa 5,5 Kilometer weiter nordwestlich wurde auf einem erweiterungsfähigen Gebiet außerhalb der Stadt Hannover der Flughafen Hannover eingerichtet.

  • Vahrenwalder Heide – Fliegerstation kolorierte Ansichtskarte, um 1914
    Vahrenwalder Heide – Fliegerstation
    kolorierte Ansichtskarte, um 1914
  • Dasselbe Gebäude Anfang 2015 am Kugelfangtrift auf dem Gelände der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne
    Dasselbe Gebäude Anfang 2015 am Kugelfangtrift auf dem Gelände der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne
  • Ein Nebengebäude, wiederum mit einmontiertem Doppeldecker
    Ein Nebengebäude, wiederum mit einmontiertem Doppeldecker
  • Dasselbe Nebengebäude 2015 mit zerbrochenen Fensterscheiben
    Dasselbe Nebengebäude 2015 mit zerbrochenen Fensterscheiben

Nach dem Krieg entstand auf der Vahrenwalder Heide der Stadtteil Vahrenheide als Ausgleich für die vielen im Zweiten Weltkrieg zerbombten Wohnungen. Heute ist das Gelände wieder als Vahrenwalder Heide in den neuesten Stadtplänen ausgewiesen.

Sonstiges

Der Flugpionier Gustav Tweer verunglückte am 1. November 1916 tödlich, als er mit seiner Maschine auf die Vahrenwalder Heide stürzte. Tweer flog im Auftrag der Hannoverschen Waggonfabrik einen neuen Flugzeugtyp ein.

Literatur

  • Helmut Zimmermann: Auf der Vahrenwalder Heide, in: Von Anderten nach Stöcken. Streifzüge durch Hannovers Geschichte, Harenberg-Labs, Hannover 1987, ISBN 3-89042-023-0, S. 70–73
  • Wolfgang Leonhardt: List, Vahrenwald, Vinnhorst. Drei hannoversche Stadtteile mit Geschichte(n), erarbeitet mit dem Arbeitskreis Stadtgeschichte List, 1. Auflage, Norderstedt: Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8448-7810-3; großteils online über Google-Bücher

Weblinks

Commons: Vahrenwalder Heide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Vahrenwalder Heide, Karl Jatho und dem Stadtteil Vahrenheide (Memento vom 9. August 2010 im Internet Archive)
  • Relikte - Der Fliegerhorst Hannover-Vahrenwalder Heide

Einzelnachweise

  1. Britta Lüers: Hannover: Kröten auf dem Truppenübungsplatz Hannoversche Neue Presse vom 17. April 2019, abgerufen am 29. Januar 2021.

52.41739.7429Koordinaten: 52° 25′ 2,3″ N, 9° 44′ 34,4″ O