X für ’e U

X für 'e U
Studioalbum von BAP

Veröffent-
lichung(en)

25. Oktober 1990

Aufnahme

August–September 1990

Label(s) EMI Electrola

Format(e)

LP, MC, CD

Genre(s)

Kölsch-Rock

Titel (Anzahl)

LP: 10
MC und CD: 11

Länge

LP: 50 min 17 s
MC und CD: 55 min 45 s

Besetzung
  • Gesang, Gitarre: Wolfgang Niedecken
  • Gitarre, Gesang: Klaus Heuser
  • Bass: Steve Borg
  • Percussion, Gesang: Manfred Boecker
  • Keyboard: Alexander Büchel
  • Toningenieur: Hans Wollrath

Produktion

BAP und Phil Delire

Studio(s)

I.C.P. Studios (Brüssel)

Chronologie
Da Capo
(1988)
X für 'e U ...affrocke!!
(1991)

X für ’e U (Kölsch für „X für ein U“) ist das achte Studioalbum der Kölner Rockband BAP. Es erschien 1990 bei EMI Electrola und war vom 23. November bis 2. Dezember 1990 für eine Woche auf Platz eins der deutschen Albumcharts.

BAP ging für die Aufnahmen, wie bereits beim Vorgänger, wieder in das I.C.P.-Studio in Brüssel. Doch diesmal wurde die Produktion nicht komplett in Eigenregie, sondern mit Hilfe des Toningenieurs Phil Delire umgesetzt.

Inhalt

Die Stücke auf X für ’e U waren im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben musikalisch abwechslungsreicher. So wurde der BAP-typische Mix aus rockigen Liedern wie Denn mer sinn widder wer, Vis À Vis, Happy End, Wat, usser Rock’n’Roll ? und Domohls, sowie den Balladen Alles em Lot, Sie määt süchtig und Griefbar noh, um bluesige Töne in Bleifooss, einer Prise Bob Dylan inklusive Mundharmonika in Freio und dem sehr orchesterlastigen Land en Sicht ergänzt. Trotz vieler Rocksongs klingt das Album im Vergleich zu bisherigen BAP-Alben keyboardlastig.

Auch die Texte haben wieder einen eher positiven Grundton und handeln überwiegend von Zwischenmenschlichem bzw. Alltäglichem. Dies ist speziell in Liebesliedern wie Sie määt süchtig zu hören. Lediglich Denn mer sinn widder wer beäugt kritisch das mit der deutschen Einheit aufkommende Nationalbewusstsein der Deutschen. In den Liedern (Land en Sicht, Wat, usser Rock’n’Roll ?) arbeitet Wolfgang Niedecken nochmals die Trennung von seiner Frau Carmen auf. Speziell die erste Single Alles em Lot zieht dort einen versöhnlichen Schlussstrich. Niedecken äußerte sich im Rückblick negativ über Alles em Lot, das auf Betreiben anderer Bandmitglieder auf Radiotauglichkeit produziert worden sei und das er deshalb gehasst habe: "Ich habe den Text geschrieben, mit der Musik hatte ich nichts zu tun, das war ein Pastiche von irgendwas mit Phil Collins".[1]

Titelliste

  1. Denn mer sinn widder wer – (K. Heuser, W. Niedecken) – 5:23
  2. Vis À Vis – (K. Heuser, W. Niedecken) – 4:55
  3. Bleifooss – (K. Heuser, W. Niedecken) – 5:10
  4. Alles em Lot – (K. Heuser, W. Niedecken) – 5:00
  5. Happy End – (K. Heuser, W. Niedecken) – 4:15
  6. Freio – (K. Heuser, W. Niedecken) – 4:52
  7. Sie määt süchtig – (W. Niedecken, A. Büchel, S. Borg) – 4:16
  8. Wat, usser Rock ’n’ Roll? – (K. Heuser, W. Niedecken) – 5:15
  9. Domohls – (K. Heuser, W. Niedecken) – 4:52
  10. Griefbar noh – (W. Niedecken, A. Büchel, S. Borg) – 5:32
  11. Land en Sicht – (W. Niedecken, A. Büchel, S. Borg, H. Steingen) – 5:28

Land en Sicht war nur auf der MC und CD, nicht jedoch auf der LP.

Auf der Erstausgabe befinden sich die Titel 1–5 auf der X-Seite und 6–10 auf der U-Seite.

Neuveröffentlichung 2006

Das Album erschien am 25. August 2006 erneut bei EMI als „Digital Remastered CD“ mit einer zweiten CD, die folgendes Bonusmaterial enthielt:

  1. Häzzbloot (Ur-Version, Demo mit W. Niedecken, A. Büchel, V. Nikitakis) – (W. Niedecken)
  2. Müssjöh Kathedrale (Ur-Version, Demo mit W. Niedecken, A. Büchel, V. Nikitakis) – (W. Niedecken)
  3. Griefbar noh (Ur-Version, Demo mit W. Niedecken, A. Büchel, V. Nikitakis) – (W. Niedecken, A. Büchel, S. Borg)
  4. Waade op ´ne Fründ (Live, Ich stelle mich, WDR Köln, 1990) – (M. Jagger, K. Richard; Deutscher Spezialtext: W. Niedecken)
  5. Bläck Fööss-Band (Bläck Fööss feat. Millowitsch, Niedecken, Heuser.. 1990) – (K. Heuser, W. Niedecken)
  6. Sibbzehn Froore (Single-B-Seite) – (A. Büchel, W. Niedecken)
  7. Ex, hopp & weg (vom Album „Affrocke“, Live, 1991) – (C. James, D. Burgess)
  8. Heroes (vom Album „Affrocke“, Live, 1991) – (D. Bowie; B. Eno)

Single-Auskopplungen

  1. Alles em Lot / Domohls
  2. Vis à Vis / Griefbar noh
  3. Sie määt süchtig / Happy End

X-für-’e-U-Tour 1990/91

Auch die Tournee 1991 wurde in mehreren Teilen durchgeführt. Kurz nach der Vollendung der deutschen Einheit standen im Januar 1991 zunächst die ersten Konzerte der Band auf dem Gebiet der ehemaligen DDR auf dem Programm. Anschließend ging BAP in Westdeutschland auf Club-Tour und absolvierte eine Reihe von Auftritten in beschaulichem Rahmen, zumeist in kleinen Hallen. Das Konzert im Kölner E-Werk wurde aufgezeichnet und später auf dem Album ...affrocke!! veröffentlicht.

Im Mai und Juni 1991 folgte eine Tournee ausschließlich durch die größten deutschen Konzerthallen und bei verschiedenen Open-Air-Festivals. Als Gast bei den Konzerten trat Julian Dawson auf.

Literatur

  • Wolfgang Niedecken: Auskunft. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1990, 268 S., ISBN 3-462-02072-2
  • Uwe Pütz: Ich bin nicht das einfache Friedenstäubchen. Interview mit W. Niedecken zur Platte und zur zugehörigen Tour. In: Kölner Stadtanzeiger. Nr. 238 vom 11. Oktober 1990, S. 33.
  • Informationen zum Originalalbum auf der Website von BAP
  • Informationen zum remasterten Album auf der Website von BAP

Einzelnachweise

  1. https://www.gmx.net/magazine/unterhaltung/musik/interview-70-geburtstag-saengers-wolfgang-niedecken-35668006 abgerufen am 5. April 2021
  • v
  • d
  • b
BAP
Studioalben
Livealben
Kompilationen
  • Kristallnacht
  • Wahnsinn – Die Hits von 79–95
  • Dreimal zehn Jahre
  • Die beliebtesten Lieder 1976–2016
Videoalben
  • Viel passiert – Der BAP Film
  • Övverall
  • Sonx – Der Film
  • Dreimal Zehn Jahre
  • BAP – Rockpalast: Loreley, 28. August 1982
  • BAP – Rockpalast: Grugahalle, 15. März 1986
  • BAP – Rockpalast: Koblenz, 18. November 1996
  • BAP – Rockpalast: Musical Dome, 22. November 1999
  • BAP – Rockpalast: Euskirchen, 15. Juni 2001
  • BAP – Rockpalast: Markthalle, 28. November 1981
  • BAP – Rockpalast: KölnArena, 14./15. Januar 2006
  • Lebenslänglich
  • Lebenslänglich im Heimathafen Neukölln (Special Edition)
Singles
  • Verdamp lang her
  • Kristallnaach
  • Chauvi Rock
  • Nemm mich met
  • Drei Wünsch’ frei
  • Bunte Trümmer
  • Time is Cash, Time is Money
  • Fortsetzung folgt …
  • Saison der Container
  • Dat däät joot
  • Alles em lot
  • Sie määt süchtig
  • Verdamp lang her (live)
  • Widderlich
  • Wie die Sichel vum Mohnd
  • Ich danz met dir
  • Nix wie bessher
  • Ahnunfuersich
  • Rita, mir zwei
  • Aff un zo
  • Shoeshine
  • Wann immer du nit wiggerweiss
  • Für Maria
  • Frau, ich freu mich
  • Verdamp lang her
  • Morje fröh doheim
  • All die Augenblicke
  • Jupp
  • Alexandra, nit nur do
  • Endlich allein
  • Shanghai
  • Vis á Vis
  • Verdamp lang her (live)
  • Paar Daach fröher
  • Lass se doch reden
  • Weihnachtnaach
  • Lena
  • Mayday
  • FC, jeff Jas!
  • Schluss, aus, okay
  • Time Is Cash, Time Is Money
  • Südstadt, verzäll nix (Live im Sartory)
  • Nit für Kooche (Live im Sartory)