Robert-Schumann-Forschungsstelle

Die Robert-Schumann-Forschungsstelle war ein eingetragener Verein zur Erforschung des Lebens und künstlerischen Schaffens von Robert und Clara Schumann. Sie wurde am 31. Dezember 2022 aufgelöst.

Geschichte und Struktur

Die Forschungsstelle wurde 1986 auf Betreiben von Gisela Schäfer, des Kölner Musikwissenschaftlers Klaus Wolfgang Niemöller und des japanischen Musikforschers Akio Mayeda gegründet. Von 2007 bis 2021 hatte sie ihren Sitz im Karl-Arnold-Haus der Wissenschaften in Düsseldorf.[1] Die Forschungsstelle war als Tochterverein der Düsseldorfer Robert-Schumann-Gesellschaft organisiert; Leiter war seit 2007 Ulrich Konrad von der Universität Würzburg.

An der neben dem Robert-Schumann-Haus bedeutendsten wissenschaftlichen Einrichtung dieser Forschungsrichtung wirkten bis 2021 drei hauptamtliche Mitarbeiter in Düsseldorf und einer in Zwickau.[2] Von Anfang an gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Forschungsstellen, über die damalige Systemgrenze hinaus.[3]

Wirken

In jüngster Zeit wurde, gemeinsam mit dem Robert-Schumann-Haus Zwickau und der Musikhochschule Carl Maria von Weber Dresden, eine gemeinsame Briefdatei erstellt und eine Schumann-Briefedition herausgegeben.

Die Forschungsstelle edierte außerdem seit 1991 die Neue Schumann-Gesamtausgabe, die auf ca. 60 Bände angelegt ist. Davon sind bislang 42 Bände bzw. Teilbände erschienen (Stand 2021). Das Projekt wurde 30 Jahre lang – bis zum 31. Dezember 2021 von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften in Mainz gefördert, daneben von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Sachsen.[4] Gründungsredakteur war Bernhard R. Appel, der 2007 ausschied. Nachfolger wurden Matthias Wendt und Armin Koch. Die Ausgabe erscheint im Schott Verlag.

Nach dem Auslaufen der Förderung wurde die Forschungsstelle am 31. Dezember 2022 aufgelöst.[5]

Weblinks

  • Website der Robert-Schumann-Forschungsstelle
  • Bearbeitungsstand der Schumann-Gesamtausgabe

Einzelnachweise

  1. Rheinische Post, 3. April 2021 Nachruf der Robert-Schumann Gesellschaft
  2. 29.12.2014 – Zwickauer Schumann-Preis für Düsseldorfer Schumann-Forschungsstelle. In: www.schumannzwickau.de. 29. Dezember 2014, abgerufen am 7. Januar 2015. 
  3. Gerd Nauhaus (Hrsg.): Robert Schumann Tagebücher. VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1987. ISBN 3-87877-298-X (S. 17)
  4. Übersichtsseite zum Projekt auf der Webpräsenz der AdW-Mainz
  5. Angaben laut Website www.schumann-portal.de

Georg Eismann, Hans Storck, Annerose Schmidt (1964) | Karl Laux, Lore Fischer (1965) | Daniel Shitomirski, Dieter Zechlin (1966) | Olivier Alain, Orchester der Bühnen der Stadt Zwickau (1967) | Swjatoslaw Richter (1968) | Peter Schreier, Herbert Schulze (1969) | Dmitri Baschkirow, Martin Schoppe (1970) | Günther Leib, Tatjana Nikolajewa (1971) | Ekkehard Otto, Marija Maksakowa (1972) | Emil Gilels, Elisabeth Breul (1973) | Amadeus Webersinke, Nelly Akopian (1974) | Sara Doluchanowa, Hélène Boschi (1975) | Sigrid Kehl, Elisso Wirsaladse (1976) | Rudolf Kehrer, Herbert Kaliga (1977) | Gertraud Geißler, Hans Joachim Köhler (1978) | Hanne-Lore Kuhse, František Rauch (1979) | Theo Adam, Miklós Forrai (1980) | Kurt Masur, Halina Czerny-Stefańska (1981) | Mitsuko Shirai, Peter Rösel (1982) | Rudolf Fischer, Eva Fleischer (1983) | Gustáv Papp, Dezső Ránki (1984) | Pawel Lisizian, Jacob Lateiner (1985) | Jörg Demus, Gerd Nauhaus (1986) | Dietrich Fischer-Dieskau (1987) | Albrecht Hofmann (1988) | Pawel Jegorow, Bernard Ringeissen (1989) | Hartmut Höll, Günther Müller (1990) | Joan Chissell (1991) | Abegg Trio, Gisela Schäfer (1992) | Jozef de Beenhouwer (1993) | Wolfgang Sawallisch (1994) | Hansheinz Schneeberger, Dieter-Gerhardt Worm (1995) | Nancy B. Reich, Bernhard R. Appel (1996) | Nikolaus Harnoncourt (1997) | Linda Correll Roesner, Olaf Bär (1998) | Altenberg Trio, Ernst Burger (1999) | Olga Lossewa, Steven Isserlis (2000) | John Eliot Gardiner (2001) | Alfred Brendel (2002) | Joachim Draheim, Juliane Banse (2003) | Daniel Barenboim (2005) | Margit L. McCorkle, Anton Kuerti (2007) | Reinhard Kapp, Michael Struck (2009) | András Schiff (2011) | Jon W. Finson, Ulf Wallin (2013) | Robert-Schumann-Forschungsstelle (2015) | Heinz Holliger (2017) | Ragna Schirmer, Janina Klassen (2019) | Thomas Synofzik (2021) | Christian Gerhaher/Gerold Huber, Florian Uhlig (2023)